Mitte Januar hatte Guido Gallacchi seine letzte Sprechstunde in der Schmerzklinik im Basler Hirschgässlein. «Es flossen Tränen bei Patientinnen und Patienten», erinnert sich Gallacchi. Auch für ihn sei der Abschied nicht leicht gewesen: «Man hat zu vielen langjährigen Patienten eine Beziehung aufgebaut.»
Vor rund dreissig Jahren gründete Gallacchi die Basler Schmerzklinik. Hauptziel war damals wie heute eine ganzheitliche Betreuung der Patienten. «Ich habe mich damals als Arzt dafür interessiert, was mit einem Patienten nach einer Operation passiert», erinnert sich der Rheumataloge. Die Schmerzbehandlung wurde damals noch wenig beachtet. «Der Indianer kennt kein Schmerz und Buben weinen nicht, war vor 30 Jahren die Einstellung», so Gallacchi. Unterdessen habe sich diese Einstellung gewaltig verändert. Dass die frühere Sanitätsdirektorin Veronica Schaller seine Schmerzklinik auf die Spitalliste nahm, wertet Gallacchi als grossen Erfolg.
Im März tritt Gallacchi, der die Schmerzklinik zusammen mit seinen Partnern an eine Privatklinik-Gruppe verkauft hat, offiziell in den Ruhestand. Auf einer Schmerzskala von 0 bis 10 variiere sein Abschiedsschmerz derzeit zwischen 0 und 8. Das Rezept gegen den Abschiedsschmerz verschreibt sich der Arzt gleich selber: viel Reisen.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)