Im Pendlerverkehr geht der Brunnen an der Elisabethenstrasse beinahe unter. «Dabei gibt es hier so viele Dinge zu entdecken», sagt Christiane Widmer, die ein Buch über alle Basler Brunnen geschrieben hat. Der Elisabethenbrunnen ist denn auch einer ihrer Lieblingsbrunnen.
«Besonders gut gefällt mir die Statue der Elisabeth. Sie hat ein sehr feines Gesicht, was darauf schliessen lässt, dass sie schon in jungen Jahren von grosser Bedeutung war», sagt Widmer. So ist es denn auch: Elisabeth, die Tochter eines ungarischen Königs, verfolgte die Philosophie der Franziskaner-Mönche und verteilte bereits im Alter von 16 Jahren Brot und Wasser für die Armen. Im jungen Alter von 24 Jahren starb sie.
Zweigeteilter Brunnen
Unterhalb der Elisabethen-Statue stehen zwei Schwäne, aus deren Schnäbeln Wasser fliesst. Der ganze Brunnen ist mit gotischen Verzierungen geschmückt. Der Trog auf dem Trottoir der Elisabethenstrasse ist allerdings nur eine Hälfte des Brunnens – der Brunnen geht am Klosterberg weiter, ist also quasi zweigeteilt.
«Als man die Strasse neu baute, musste man eine Stützmauer einbauen», sagt Christiane Widmer. Und weil die Strasse etwa gleichzeitig wie der Brunnen gebaut wurde, hat man darauf Rücksicht genommen. «Der Brunnen war von Anfang an so geplant, dass er auf beiden Seiten der Mauer gebaut wird.»
Gewöhnungsbedürftige Delfine
Auch im «unteren» Teil des Brunnens gibt es viele Details zu bestaunen. Zum Beispiel zwei fischähnliche Steinfiguren, die als Wasserhahnen dienen. Dabei handelt es sich aber nicht um Fische, sagt Christiane Widmer, sondern um Delfine. «Bis im Mittelalter hat man Delfine so abgebildet. Mit einem riesigen Kopf, grossen Augen und Flossen am Hals».
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)