Bei der Basler Sanität brodelt es seit einiger Zeit. Das Arbeitsklima ist schlecht. Dies machten zahlreiche Indiskretionen deutlich, die in den vergangenen Monaten den Weg in die Medien fanden. Dass es bei der Sanität grosse Probleme gibt, zeigte zudem ein Bericht der Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rates, der Anfang Juli veröffentlicht wurde. In diesem Bericht forderte die GPK personelle Massnahmen bei der Leitung der Sanität - und bei der übergeordneten Leitung des Bereichs Rettung.
Eine dieser Empfehlungen setzt Sicherheitsdirektor Baschi Dürr (FDP) jetzt um: Er setzt den Sanitätsleiter Hans Peter Altermatt ab. «Wir brauchen einen nachhaltigen Kulturwandel - hin zu einer Führung, die von der Mannschaft akzeptiert wird, aber auch einer Mannschaft, die Führung akzeptiert», sagte Dürr am Dienstagmorgen vor den Medien. Altermatt übernimmt eine neue Aufgabe innerhalb des Departements. Für ihn wird eine neue Stelle geschaffen. Keinen Wechsel gibt es dagegen bei der Leitung der Rettung. Dominik Walliser bleibt Chef - und leitet zudem intermistisch die Sanität. Er wolle seinen Arbeitsschwerpunkt auf die Sanität legen, so Walliser. Dies, obwohl Walliser bereits bei der Feuerwehr mit internen Konflikten zu kämpfen hat.
SVP-Politiker Lorenz Nägelin ist nicht mehr Sanitäts-Teamleiter
Baschi Dürr hat aber nicht nur den Chef der Sanität abgesetzt, sondern noch weitere Massnahmen vorgestellt, die das Arbeitsklima in der Sanität verbessern sollen. Ab 2014 gibt es vier zusätzliche Stellen. Zwei Stellen, um die «strukturelle Unterdotierung» der Sanität zu beheben, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Und zwei weitere Stellen, um die Überstunden im Betrieb abzubauen.
Brisant ist eine weitere Massnahme, die Baschi Dürr getroffen hat. Er setzt einen Kadermitarbeiter der Sanität ab. In der Medienmitteilung ist von einem Teamleiter die Rede, für den ausserhalb der Sanität eine Lösung gesucht werde. Gemäss Informationen des «Regionaljournals» handelt es sich dabei um Lorenz Nägelin, Chef der SVP-Fraktion im Grossen Rat.