So offen hat man den Kantonsbaumeister schon lange nicht mehr gehört. Zu seiner Pensionierung hält er mit seinen ganz persönlichen Überzeugungen nicht mehr zurück. Dazu gehört, dass er den «Bau 1», wie das neue Roche-Hochhaus offiziell heisst, als überdimensioniert taxiert. Er habe aber das Projekt im Gesamtinteressen der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt immer mitgetragen.
Das Volk hatte bei Zaha Hadid Recht
Überraschendes hört man auch zum Casino-Neubau der Architektin Zaha Hadid, der 2007 nach einem emotional geführten Abstimmungskampf an der Urne abgelehnt wurde. Fritz Schumacher ist nachträglich froh um diesen Entscheid: «Ich hadere nicht mit diesem Entscheid. Ich akzeptiere ihn und bin in meinem Inneren entlastet von der Verantwortung, wenn das Zaha Hadid Gebäude so gebaut worden wäre. Hier hatte das Volk Recht.»
Eindrückliche Archivaufnahme
Es gibt Themen, die haben sich in den 21 Amtsjahren von Fritz Schumacher nicht verändert. Dazu gehört die angespannte Wohnungssituation. Die allgemeine Wohnungsnot. Eine Aufnahme aus dem SRF-Archiv zeigt den Zusammenhang: Fritz Schumacher beschrieb im Herbst 1993 in seinem ersten Interview mit dem Regionaljournal Basel, dass es für ihn als Zuzüger von St. Gallen schwierig sei, in Basel eine passende Wohnung zu finden. Das Wohnumfeld werde durch den Strassenverkehr beeinträchtigt, stellte er damals fest. Heute sagt Fritz Schumacher: «Das Wohnumfeld hat sich in den letzten 20 Jahren deutlich verbessert, aber es ist immer noch schwierig eine Wohnung zu finden».
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)