Sind wir Schweizer vom Sauberkeitswahn besessen? Dies könnte man annehmen, wenn man sich den Beitrag im ARD Weltspiegel vom 2. August 2015 anschaut. Seit Jahren halten die Städte Genf, Bern, Zürich und Basel mit einem jährlichen Sauberkeitsindex fest, wie sich der Grad der Verschmutzung verändert hat. Doch die Messungen dienen letztendlich der Effizienz in der Stadtreinigung.
In Basel beispielsweise werden jeden Tag 60 zufällig ausgewählte Standorte analysiert. Per Tablet erfasst Roman Bühler, Mitarbeiter der Stadtreinigung, jede mögliche Art von Verschmutzungen. Von Zigarettenstummeln über Kaugummis bis zu Graffitis – alles wird kategorisiert und erfasst. Mittels der Daten weiss die Stadtreinigung, welche Plätze stärker gereinigt werden müssen und wie sich der Grad der Verschmutzung über die Zeit ändert.
Keine Schweizer Erfindung
Die Vorlage für den städtischen Sauberkeitsindex stammt von der Organisation Kommunale Infrastruktur. Deren Geschäftsführer Alex Bukowiecki kann sich ein Lächeln nicht verkneifen, als er den ARD-Beitrag sieht. «Der Index ist keine Schweizer Erfindung. Die Grundidee stammt von einem Partnerverein aus Deutschland, das konnten wir so direkt übernehmen.»