Christian Egeler ist Befürworter einer Fusion der beiden Halbkantone, Toni Brunner, Präsident der SVP Schweiz ist dagegen. Betonen tun sie in ihrer 1. August Rede aber beide das Gleiche, einfach mit anderen Vorzeichen. Für Toni Brunner ist klar, dass «Selbstbestimmung die Voraussetzung dafür ist, dass man über sein Schicksal selber bestimmen kann.» Dies gelte für die kantonale, wie auch für die nationale Ebene.
Zauberwort «Selbstständigkeit»
Dass das Argument der Selbstständigkeit in der Fusionsdebatte eine zentrale Rolle spielt, ist auch dem Fusionsbefürworter Egeler bewusst und deswegen greift er es in seiner Rede auf: «Ich will den Begriff der Selbständigkeit reflektieren», so Egeler «konkret heisst das, dass wir uns bewusst sein müssen, dass man nicht alleine durch die Welt gehen kann.»
Vielmehr müsse man national, wie kantonal besser zusammenarbeiten, betont Egeler. Dies wiederum sieht Toni Brunner anders: «Wir dürfen uns nicht anpassen, weder national noch kantonal. Das Baselbiet verliert, wenn es sich der Stadt anschliesst.»
Die Selbstständigkeit von Brunner ist nicht die Selbstständigeit von Egeler
Bei den Ansprachen am 1. August ist vor allem die Wortwahl interessant. Die «Selbstständigkeit» des SVP-Politikers wird beim Mann von der FDP zum «ellei dur d Wält go», und das «Zusammenarbeiten» von Christian Egeler deutet Toni Brunner um in «sich-anpassen und unterordnen».
Die Ansprachen zeigen, dass abstrakte Begriffe wie «Selbständigkeit» oder «Freiheit» keine allgemeingültige Bedeutung haben. Vielmehr sind sie Interpretationssache - je nach politischer Couleur.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)