Ein leises Surren war am Montag bei der Katastrophenübung in Rothenfluh im oberen Baselbiet ständig hörbar. Das Surren kam aus der Luft von den ferngesteuerten Drohnen, die gestochen scharfe Bilder von der Luft an den Boden schickte.
Die Übungsanlage bestand aus einem eingestürzten Haus, in dem eine Wandergruppe während eines Sturms Zuflucht gesucht hatten. 19 Menschen wurde bei dem fingierten Unglück verschüttet. Marcus Müller, Leiter des Kantonalen Krisenstabs Baselland (KKS), sieht klare Vorteile, die der Einsatz von Drohnen mit sich bringt. Die Drohnen können viel näher als normale Helikopter über das Trümmerfeld fliegen und so wertvolle Bilder aus der Luft liefern. Sie machen dabei keinen Lärm und keine Abwinde.
Vor rund acht Jahren wurde ein Drohneneinsatz schon einmal geübt. Das Resultat war jedoch ernüchternd: „Das war eine ganz andere Generation und für den Einsatz überhaupt nicht geeignet“, sagt Müller. Die Bilder seien unscharf gewesen und schon beim kleinsten Wind hatte das Fluggerät Probleme.
Heute liefern Drohnen Bilder in HD-Qualität, sind aber noch lange kein Ersatz für die Suchtrupps am Boden, insbesondere für die Rettungshunde. Dies zeigte sich am Montag eindrücklich: Ein Suchhund hatte schon nach kurzer Zeit auf dem Trümmerfeld einen Verschütteten geortet und so im Ernstfall vermutlich auch ein Menscheleben gerettet.