Die Nacht auf Samstag haben viele Baslerinnen und Basler mit türkischen oder kurdischen Wurzeln vor dem Bildschirm verbracht, sagt Edibe Gölgeli. Via Twitter, Facebook und Fernsehen hätten sie aus der Ferne miterlebt, wie in ihrer alten Heimat die Armee einen Putsch machen wollte.
Einen Antidemokraten wie Erdogan mit antidemokratischen Mitteln zu bekämpfen, ist keine Lösung.
Dass der Putsch misslang, stört Edibe Gölgeli nicht, obwohl auch sie die Regierung in der Türkei und den Staatspräsidenten Recep Erdogan kritisiert. Erdogan begehe Menschenrechtsverletzungen und unterdrücke Teile der Bevölkerung, sagt Gölgeli. Sie sagt aber auch: «Einen Antidemokraten mit antidemokratischen Mitteln zu bekämpfen, ist keine Lösung.»
Noch in der Nacht hatte Erdogan seine Landsleute dazu aufgerufen, auf die Strasse zu gehen und zu protestieren. Gölgeli weiss, dass diesem Aufruf auch Türken in der Schweiz folgten, allerdings nicht in Basel. Es seien beispielsweise in Zürich vor allem türkische Nationalisten und Fundamentalisten auf die Strasse gegangen, sagt sie. Und das habe sie nicht geschätzt.
Aktionen wohl auch bald in Basel
Bisher hätten die Türken und Kurdinnen in der Region Basel keine Aktivitäten im Zusammenhang mit dem gescheiterten Putsch der Türkei geplant. Gölgeli geht aber davon aus, dass es in den kommenden Tagen auch in der Region Aktionen geben wird. «Demokratische Mittel wie beispielsweise eine Demonstration befürworte ich natürlich. Und ich gehe davon aus, dass es in den kommenden Tagen zu solchen und ähnlichen Aktionen kommen wird.»