Rund 30 junge Menschen aus 10 Ländern präsentieren sich am diesjährigen «Young Stage». Sie alle haben sechs Minuten Zeit, um sich zu präsentieren und um ein Engagement oder eine Auszeichnung zu gewinnen. Denn beim «Young Stage» schaut nicht nur ein interessiertes Publikum zu, sondern es sind auch Agenten anwesend.
Ins Artisten-Leben hinein gerutscht
Unter ihnen ist auch die 26-jährige Saphorine Petermann aus Genf. Sie steht hinter der Bühne und wartet mit ihrer Partnerin Charlotte auf ihren Auftritt. Saphorine ist über den Kinderzirkus in das Artisten-Leben hineingerutscht. «Nach der Matur habe ich ein Angebot erhalten», so Saphorine. Sie zeigt gemeinsam mit Charlotte eine Vertikalseil-Nummer auf der Bühne.
Das Wichtigste sei, dass sie das Publikum glücklich machen könne, so Saphorine. Das entschädige auch für die weniger tollen Seiten ihres Berufes. Grundsätzlich aber sei ihr Leben nicht anders, als das jedes anderen Leistungssportlers. Aber, betont Saphorine, das Leben im Zirkus sei besonders reizvoll: «Es ist sehr familiär, man lernt immer sehr schnell neue Leute kennen und kann viel reisen», schwärmt die Genferin.
Vernetzen mit anderen Artisten
Vom «Young Stage» verspricht sich Saphorine vor allem eines: «Ich will Spass haben.» Es wäre toll, wenn sie eine Auszeichnung erhalte, aber sie wolle es auch einfach geniessen. Zudem sei es wichtig, mit anderen Artisten in Kontakt zu sein und sich zu vernetzen.
Moderner Zirkus
Saphorine gehört zusammen mit den 29 anderen Künstler und Künstlerinnen zu jener Generation, die den Zirkus der Zukunft gestalten. Doch was heisst das? «Der Zirkus hat sich in letzter Zeit stark gewandelt», so Festival-Leiterin Nadja Hauser. Heute gehe es darum, eine Geschichte zu erzählen und ein ganzheitliches Erlebnis zu bieten. «Die Ansprüche an die Artisten sind extrem gestiegen», so Hauser. «Es reicht nicht mehr, nur zu jonglieren oder einen Salto zu machen.» Die jungen Menschen müssten sehr vielseitig begabt und flexibel sein.