Das erste Mal von Trüffelplantagen gehört hat der 35-jährige Zürcher Reto Seiler während seiner Lehre als Koch. «Unser Lehrer erzählte uns von Plantagen in Frankreich, die es damals in der Schweiz noch kaum gab.» Als passionierter Pilzsucher und Trüffelliebhaber wagt er nun selbst zusammen mit seinem Bruder Urs das Experiment: Auf gut 1000 m2 Land im Baselbieter Laufental, auf dem ihre Urgrosseltern früher Obstbäume bewirtschafteten, haben die Brüder kürzlich 90 Baumsetzlinge gepflanzt. Die Wurzeln der Haselstauden und Eichen wurden von einem Spezialisten in einem speziellen Verfahren im Labor mit Trüffelsporen geimpft. Laut der Schweizerischen Trüffelvereinigung gibt es in der Schweiz mittlerweile mehr als 100 solcher Plantagen. Vor allem in den letzten Jahren wurden stetig mehr gepflanzt.
Geschmackvolles Hobby
Wenn die Natur mitmacht, können die Brüder in sechs bis acht Jahren ihre ersten schwarzen Burgundertrüffel ernten. Dafür müssen sie regelmässig den Boden lockern und bewässern und die Bäume zurückschneiden. Rund 7000 Franken haben sie in die Plantage investiert. Aufs grosse Geschäft mit den Trüffeln sind sie aber nicht aus. «Vielmehr ist es für uns eine schöne Freizeitbeschäftigung, bei der wir viel draussen sein können. Und der Natur auch etwas zurückgeben», sagt Urs Seiler, der als Hundetrainer arbeitet und sich bereits jetzt auf seine erste Trüffelernte im eigenen Garten freut.
Damit sie die wertvollen Bodenpilze nicht mit anderen Trüffelliebhabern teilen müssen, behalten sie vorsichtshalber den genauen Standort der Plantage geheim.
(Schweiz Aktuell, 19:00 Uhr)