Pfarrer Lukas Kundert hat zusammen mit der evangelisch-reformierten Kirche die Plastikschafe ins Basler Münster geholt. Ihm ist dabei klar, dass die blauen Figuren in der mittelalterlichen Umgebung nicht allen Leuten gefallen. «Es ist wahrscheinlich schon so, dass gerade im Münster eine Kunstintervention besonders stark auffällt und besonders starke Emotionen auslösen kann.»
Lukas Kundert fürchtet diese Emotionen jedoch nicht. Im vergangenen Jahr gab es eine Kunstinstallation im Kreuzgang, «die sehr viele Leute aufgeregt hat.» Dies sei aber auch die Aufgabe von Kunst. Sie solle den Betrachter nicht kalt lassen.
Dass Kunstaktionen in einer Kirche eine Gratwanderung sind, dessen ist sich der Münsterpfarrer jedoch ebenfalls bewusst. Und bei den 50 blauen Schafen im Kreuzgang «könnte uns der Vorwurf gemacht werden, dass dies Kitsch ist».
Er selber finde die Schafe jedoch nicht kitschig. Er stellt sie während des Ostergottesdienstes sogar im Münster auf und thematisiert sie in seiner Predigt.
Bei den Besuchern des Kreuzgangs kommen die Schafe jedenfalls gut an. Die Reaktionen von Passanten sind ausschliesslich positiv. Die einen freuen sich über ein aussergewöhnliches Fotosujet, die anderen philosophieren darüber, was die Schafe bedeuten könnten.