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Hauptpost in der Basler Innenstadt.
Legende: Die Hauptpost ist ein Wahrzeichen der Basler Innenstadt. Juri Weiss

Basel Baselland Einkaufspläne der Basler Regierung stossen auf Skepsis

Die Meldung, dass die Post ihre Hauptfiliale in der Basler Innenstadt schliessen möchte, löste in Basel Unverständnis aus. Widerstand gibt es aus dem ganzen politischen Spektrum. Trotzdem kommt der Vorschlag der Basler Regierung, das Postgebäude zu kaufen, bei bürgerlichen Politikern nicht gut an.

Eigentlich sei es grundsätzlich zu begrüssen, dass sich die Regierung für den Erhalt der Post einsetze, sagt SVP-Grossrat Joël Thüring. Die Idee, das Postgebäude zu kaufen, sei aber der falsche Ansatz: «Es ist nicht die Aufgabe des Kantons, Immobilien zu kaufen und dann subventionierte Mieten anzubieten.»

Auch Patricia von Falkenstein, LDP-Präsidentin, wünscht sich eine andere Lösung. Es drohe, dass man hier einen Präzedenzfall schaffe. «Die Post könnte dann auch andere Städte unter Druck setzen und günstigere Mietpreise fordern. Die Post macht Gewinne. Auf finanzieller Ebene müssen wir ihr daher nicht entgegenkommen.»

Die Vorgeschichte

Weiter stelle sich die Frage, ob man dann nicht auch andere Organisationen oder Läden subventionieren müsste, wenn man der Post einen günstigen Mietzins anbietet, sagt Thüring: «Was ist zum Beispiel, wenn ein Basler Traditionsladen schliesst? In der Konsequenz müsste die Regierung dann auch eingreifen.» Trotz liberaler Gesinnung befürworten aber beide Politiker eine aktive Rolle der Regierung. Letztlich müsse sie die Post davon überzeugen, dass der Standort in der Basler Innenstadt wichtig sei.

Eine mögliche Lösung sehen Thüring und von Falkenstein in einer Mischnutzung: Die Post bleibe in der Innenstadt, baue aber die Anzahl der Schalter ab. Damit würde Platz für andere Organisationen frei. «Ich könnte mir gut vorstellen, dass Basel Tourismus dort hinzieht», sagt Thüring. Es sei aber auch vorstellbar, dass sich neben der Post ein privates Unternehmen einmietet.

Post hält wenig von Brutschins Idee

Und was sagt eigentlich die Post selber zu den Überlegungen Brutschins, der Kanton könne die Hauptpost kaufen? Mediensprecher Richard Pfister sagt: Nicht der Mietzins sei das Problem. «Aus unserer Sicht macht es keinen Sinn, eine Infrastruktur aufrechtzuerhalten, die nicht mehr nachgefragt wird.» Ein Eigentümerwechsel ändere nichts daran.

Besitzerin der Hauptpost ist derzeit die AXA Winterthur. Sie sagt auf Anfrage, man sei offen für Anfragen. Die Basler Regierung habe sie wegen der Hauptpost bislang jedoch nicht kontaktiert.

(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)

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