Knapp drei Millionen «grüne Zettel» stempelten Zollbeamte des Hauptzollamtes Lörrach noch im Jahr 2010. Im Jahr 2012 waren es rund 4,8 Millionen. Die deutschen Zöllner spürten den boomenden Einkaufstourismus, sagt Harald Bannasch vom Hauptzollamt Lörrach: «Das bedeutet, dass sie eine höhere Arbeitsbelastung haben. Die eine oder andere Abfertigung muss also zügiger vorangehen.»
Rund 50 Beamte im Hauptzollamt Lörrach seien aktuell mit der Verarbeitung «grüner Zettel» beschäftigt, wobei diese Angestellten auch noch für andere Tätigkeiten zuständig seien, sagt Bannasch zum Regionaljournal Basel von Radio SRF.
Zettel direkt im Laden abstempeln lassen?
Gleichzeitig stieg die Menge zu verarbeitender «grüner Zettel» allerdings derart an, dass die deutschen Behörden jetzt neue Möglichkeiten suchen, wie die Ausfuhrscheine verarbeitet werden könnten, berichtete die «Basellandschaftliche Zeitung». Das zuständige Bundesfinanzministerium in Berlin bestätigt: Verschiedene Möglichkeiten seien in Prüfung, Details werden derzeit allerdings keine bekannt gegeben.
Einen konkreten Lösungsvorschlag bringt der Bundestagsabgeordnete Armin Schuster (CDU) ein, der den Wahlkreis Lörrach-Müllheim im Bundestag in Berlin vertritt. Seiner Meinung nach sollten Schweizer Einkaufstouristen die Zettel in Zukunft noch im Laden in Deutschland verarbeiten lassen: «Die Bescheinigung an der Zollabfertigung würde ersetzt durch ein Verfahren unmittelbar an der Kasse am Supermarkt. Die Rückerstattung der Mehwertsteuer an den Kunden könnte automatisch erfolgen.»
Eine andere Lösung wäre, dass Einkaufstouristen die Bescheinigung am Zoll selber abstempeln - an Automaten. Wann die Zoll-Abteilung im deutschen Bundesfinanzministerium ihre Lösungsvorschläge präsentieren möchte, steht noch nicht fest.