Scharenweise pilgern Baslerinnen und Basler ins grenznahe Ausland, um günstig einzukaufen. Beim Gesundheitstourismus ist die Euphorie jedoch deutlich kleiner als beim Einkaufstourismus, und dies, obwohl auch die Reha-Kliniken im Ausland kostengünstiger sind.
«Wenn es um die Gesundheit geht, bleiben die Baslerinnen und Basler am liebsten daheim», erklärt Peter Indra. Er leitet die Basler Gesundheitsversorgung und präsidiert eine Arbeitsgruppe, welche die Gesundheitsversorgung im Dreiland stärker vernetzen will. «Zudem gibt es viele juristische und finanzielle Hürden.»
Diese Hürden abzubauen, ist das Ziel von TRISAN. Denn eine bessere Zusammenarbeit berge grosses Potenzial, ist Peter Indra überzeugt. Insbesondere Basel könnte profitieren, weil das Universitätsspital mehr Patienten braucht. Das Einzugsgebiet auf Schweizer Seite ist zu klein. «Das Unispital bräuchte circa eine Million Patienten, in beiden Basel liegt das Einzugsgebiet bei etwa 500'000.» Auch Frankreich und Deutschland könnten profitieren, weil sie auf den Bau teurer Infrastruktur verzichten könnten.
Grenzüberschreitende Kooperationen im Bereich der Gesundheit seien nicht nur für die Spitäler und die Patienten interessant, sondern könnten auch gesamtgesellschaftliche Probleme entschärfen. „Frankreich hat eine hohe Jugendarbeitslosigkeit, uns droht ein Fachkräftemangel“, so Peter Indra. „Wir könnten mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.“
(Regionaljournal Basel, 06.32 Uhr)