Wenn es ein neues Gesetz gibt, dann muss dieses auch umgesetzt werden. Für Matthias Nabholz, Leiter des Amts für Umwelt und Energie in Basel, ist daher klar, dass öffentliche Veranstaltungen nun Mehrweg-Geschirr brauchen müssen. Er sagt jedoch: Die Verwaltung wolle diese neue Vorschrift «mit Augenmass» umsetzen.
Mit Augenmass - das bedeutet: Nicht alle Veranstalter von öffentlichen Events müssen die neue Regel sofort und mit aller Konsequenz umsetzen. Sie haben von den Behörden grünes Licht erhalten, dass sie das laufende Jahr noch als Übergangsfrist nutzen dürfen. «Es darf schliesslich nicht sein, dass wegen einer neuen Vorschrift kulturelle Events gefährdet sind. Einige Veranstalter brauchen noch Zeit», sagt Matthias Nabholz.
Einer dieser Veranstalter, die noch Zeit benötigen, ist «Em Bebbi sy Jazz». Der Traditionsanlass findet jeweils im August in der Innenstadt statt. Dabei spielen 700 Musiker auf 30 Bühnen. Fürs Essen und Trinken sorgen jeweils rund 100 Vereine, Restaurants und Standbetreiber. Weil sie die Umstellung auf Mehrwert-Geschirr als kompliziert empfinden, setzen die Veranstalter es erst an zwei Konzertorten ein.
Übergangsfrist ist 2016 vorbei
Peter Eichenberger, Obmann von «Em Bebbi sy Jazz», betont, wie anspruchsvoll die flächendeckende Einführung von Mehrweg-Geschirr sei. «Die Zufahrt und der Abtransport müssen organisiert werden, es braucht viele Überlegungen, dass es am Schluss funktioniert.» Daher sei er froh, dass sich die Behörden kulant zeigten.
Im kommenden Jahr muss aber auch «Em Bebbi sy Jazz» Mehrweg-Geschirr brauchen. Die Übergangsfrist sei dann vorbei, sagt Matthias Nabholz vom Basler Amt für Umwelt und Energie.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)