Eigentlich ist es eine erfreuliche Nachricht: In Basel-Stadt leben so viele Kinder wie seit zwanzig Jahren nicht mehr. Diese Zunahme ist durch steigende Geburtenzahlen, aber auch durch den Zuzug von Expat-Familien bedingt.
Zu wenig Platz?
Das Bevölkerungswachstum führt aber auch zu Engpässen. Wie die GPK des Basler Grossen Rats in ihrem Jahresbericht schreibt, ist noch nicht gesichert, dass diesen Sommer jedes Kind einen angemessenen Kindergartenplatz erhält. Laut BastA!-Grossrat und GPK-Mitglied Urs Müller fehlen zur Zeit Räumlichkeiten für zehn Kindergärten: «Für etwa 150 bis 200 Kinder sind die Plätze noch nicht sichergestellt.»
Schwierige Planung
Es gebe mehrere Gründe für den kurzfristigen Planungsnotstand des Erziehungsdepartements, erklärt Müller: Einerseits erschwere die hohe Zahl der Zuzüger die Planung. Andererseits könne man die Kinder erst kurz vor Beginn des Schuljahrs einteilen, da manche Kinder tagsüber bei den Grosseltern wohnen und daher Kindergarten ausserhalb ihres Wohnquartiers besuchen. GPK-Präsident Tobit Schäfer kritisiert aber, das Erziehungsdepartement habe zu wenig personelle Ressourcen, um zeitgerecht zu planen.
Längerer Weg für die Kinder
ED-Sprecher Simon Thiriet sagt dagegen, man habe die Situation im Griff: «Wir können im August jedem Kind einen Platz zur Verfügung stellen. Es steht nur zur Diskussion, ob dann alle Räumlichkeiten zu hundert Prozent der Standards erfüllt.» Gewisse Kinder könnten also einen längeren Schulweg haben oder Kindergärten in unpassenden Räumen besuchen müssen.