Alle grossen regionalen Stromversorger künden für 2017 höhere Preise an. Das gilt für die Industriellen Werke Basel (IWB), wie auch für die Baselbieter Elektra Birseck Münchenstein (EBM) und die Elektra Baselland (EBL). Für private Haushalte steigt die Stromrechnung um 30 bis 70 Franken pro Jahr.
Diese Preisaufschläge begründen die Energieunternehmen mit höheren Lenkungsabgaben, aber auch mit den hohen Preisen für Schweizer Strom. Conrad Ammann, Geschäftsführer der EBM sagt: «Wir haben langjährige Abnahmeverträge, vor allem auch mit der Alpiq. Jetzt steigen deren Preise und wir geben diese an unsere Kunden weiter». Von dieser Preisüberwälzung sind aber nicht alle Kunden gleich stark betroffen. Denn der Schweizer Strommarkt ist zweigeteilt. Haushalte müssen den Strom beim regionalen Anbieter einkaufen. Grosskunden mit einem Stromverbrauch von über 100'000 Kilowattstunden dürfen den Anbieter dagegen frei wählen.
Die kleinen Kunden bezahlen die tiefen Preise für die Grosskunden mit.
Es gebe daher Schweizer Stromfirmen, die günstigen europäischen Strom einkaufen und diesen den Grosskunden anbieten. Den Hauhalten würden sie hingegen den teureren Schweizer Strom verkaufen, sagt Stromexperte Felix Nipkow von der Schweizer Energiestiftung. «Die kleinen Kunden bezahlen die tiefen Preise für die Grosskunden mit.»
Bundesgerichtsentscheid
Dieser Praxis will die Eidgenössische Elektrizitätskommission einen Riegel schieben. Die Behörde gewann einen entsprechenden Fall vor Bundesgericht. Künftig dürfen Stromanbieter die hohen Kosten für Schweizer Strom nicht mehr auf die Kleinkunden abwälzen. Wirkung zeige dieser Entscheid aber frühestens ab 2018.
(Regionaljournal Basel; 17:30 Uhr)