Weber begründet den Blitz-Abgang in seinem Ansprache-Manuskript mit der Weigerung der Basler SVP, mit ihm zusammenarbeiten zu wollen. Seine «politische Karriere» sei damit «am Ende». Er habe ohnehin vor der Wahl gesagt, «politische Rache» nehmen zu wollen wegen der Fünf-Prozent-Hürde, und das habe er mit dem Sitzgewinn ja erreicht.
Wie Weber seine in der Zeitung angekündigte Rücktrittserklärung vorträgt, ist indes offen: Am Mittwoch sind Reden nur von Alterspräsident, jüngster Grossrätin und neuem Ratspräsident traktandiert. Einzig die Begründung einer neuen Interpellation könnte er für einen Abschweifer nutzen - bis er zurückgepfiffen wird.
Zuflucht bei einem Scheich
Laut BZ will Eric Weber Basel endgültig den Rücken kehren und in Abu Dhabi bei einem Scheich in der Pressestelle arbeiten. Sollte Eric Weber an seiner Ankündigung festhalten, so wäre offen, wer seine Nachfolge im Parlament antritt. Erster Nachrückender auf der Liste der Partei «Volksaktion gegen zu viele Ausländer» ist Bernhard Hofer.
Überraschende Wahl
Eric Weber war im Oktober überraschend in den Grossen Rat gewählt worden. Mit seiner Partei «Volksaktion gegen zu viele Ausländer» holte er im Wahlkreis Kleinbasel zwei Sitze im Parlament. Am Wahlsonntag beschimpfte er im Wahlforum Kantonsbehörden, ihn mit Ermittlungen fertig machen zu wollen. 1984 bis 1992 war Weber bereits im Grossen Rat gesessen und hatte sich einen Namen als Querulant gemacht - er wurde damals mehrmals wegen Pöbeleien aus dem Saal geworfen.
Inzwischen ist Weber wegen Urkundenfälschung bei Parlamentswahlen sowie Wahlfälschung zweifach vorbestraft, und ein neues Verfahren wegen Wahlfälschung ist derzeit hängig.