In ihrem ersten Job als Kassiererin eines Filial-Betriebes der BLKB in Gelterkinden sei sie von den Kundinnen und Kunden teilweise als «Frau Bank-Verwalterin» angesprochen worden, berichtet Esther Freivogel dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF. Vor allem aber habe sie als erste Frau auf diesem Posten eine gesunde Portion Skepsis der Kundschaft ihr gegenüber gespürt.
Zu viele Reglementierungen
Mit dieser Skepsis lernte sie offensichtlich erfolgreich umzugehen: sie erwarb als erste Frau der BLKB das Bankbeamten-Diplom und schaffte es bis ins Direktorium der Bank, lernte also das Bankfach quasi von Grund auf.
Am Ende ihrer Karriere findet sie nun aber kritische Worte für das Umfeld der Banken: «Ich höre mit einem lachenden Auge auf, es wird heute zuviel reglementiert und macht darum nicht mehr so viel Spass, Bankerin oder Banker zu sein.» Die BLKB sei allerdings etwas weniger im Fokus als die Basler Kantonalbank: «Wir galten immer etwas als das graue Mäuslein unter den Banken der Region.»
Auch zum Thema Frauenförderung hat Esther Freivogel eine klare Meinung: «Beruf und Familie ist möglich, wenn die zuständigen Gremien der Wirtschaft wollen.» Sie selber als Mutter zweier erwachsener Kinder war froh, dass sie selbst vom familiären Umfeld und von Freunden profitieren konnte.