Esther Roth hat ihr Amt als Kulturbeauftragte anfangs Februar angetreten. Am Donnerstag lud sie die Medienschaffenden zu einem ersten Informationsaustausch ein. Während ihrer ersten drei Monate im Amt habe sie sich mit vielen Kulturschaffenden getroffen. Dabei sei ihr aufgefallen, dass vielen Kulturbetrieben im Baselbiet das Selbstbewusstsein fehle: «Viele Kulturvereine oder Kulturbetriebe vergleichen sich ständig mit Basel-Stadt», sagt Roth. Die beiden Kantone liessen sich aber gar nicht vergleichen, da die Voraussetzungen zu unterschiedlich seien.
«Klagen nützt mir auch nichts»
Auf die 35-Jährige kommen viele schwierige Aufgaben zu. Unter anderem die Sparmassnahmen im Kanton Baselland: Bis 2019 will der Kanton fast 800'000 Franken einsparen. «Natürlich habe ich keine Freude daran», sagt Roth. Sich darüber zu beklagen, nütze aber nichts. «Ich muss die Situation so nehmen, wie sie ist und konstruktiv damit umgehen».
Eine weitere Aufgabe sind die Verhandlungen mit Basel-Stadt. Baselland wollte ursprünglich die Kulturvertragspauschale halbieren. Nur dank einem Deal werden die Beiträge weiterhin bis 2019 bezahlt. Danach müssen die beiden Kantone eine neue Lösung finden. «Das werden keine einfachen Verhandlungen», befürchtet Roth. Sie sei aber zuversichtlich, weil es im Interesse beider Kantone sei, eine einvernehmliche Lösung zu finden.
9,8 Millionen Franken für 2017
Der Betrag, den Basel-Stadt nächstes Jahr aus Liestal erhält, steht bereits fest. Insgesamt fliessen fast 10 Millionen Franken an die Kulturbetriebe in der Stadt. Das ist gleich viel wie letztes Jahr. Noch offen sind einzelne Beträge an Orchester, die aufgrund eines neuen Fördermodells im Kanton von einem Juryentscheid abhängig sind. Man wolle zuerst abwarten, wie sich die Jury entscheidet, sagt Roth.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)