Der Wasserfall Giessen bei Kilchberg ist ein idyllischer Ort. Ein schmaler Pfad führt herab zu einem Weiher, in welcher sich der Wasserfall ergiesst, umgeben von Bäumen, Efeu und Felsen. Baselland Tourismus empfiehlt den Wasserfall als Ausflugsziel. «Romantisch» sei er und «wunderschön». Allerdings ist das Wasser nicht besonders appetitlich. Nur gerade etwa 200 Meter weiter oben befindet sich eine Abwasserreinigungsanlage.
Bei einer Flusswasserkontrolle am 23. Juli wurde festgestellt, dass das Wasser des Eibaches beim Wasserfall Giessen stark mit Fäkalbakterien belastet ist. «Der Eibach wurde in die Kategorie D eingestuft. Dies bedeutet «stark belastet». Vom Baden wird deswegen abgeraten», erklärt Peter Schafroth, Lebensmittelinspektor des Kanton Baselland gegenüber dem «Regionaljournal» auf SRF 1. Ein Schild, welches auf die Gefahr von Fäkalbakterien hinweist, wolle man aber trotzdem noch nicht aufstellen, dafür müsse man weitere Messungen durchführen. «In kleinen Bächen kann sich die Wasserqualität praktisch täglich ändern», so Schafroth.
Baselland Tourismus relativiert
Auch Baselland Tourismus, welche die Giessenwasserfälle als Ausflugsziel anpreisen, sieht noch keinen Handlungsbedarf. «Nur wenn auch in Zukunft das Wasser stark mit Fäkalbakterien belastet ist, können wir darüber nachdenken, ob es sinnvoll wäre, ein Warnschild aufzustellen. Zum jetzigen Zeitpunkt sehen wir aber keinen Handlungsbedarf», sagt Tobias Eggimann, Geschäftsführer von Baselland Tourismus.
Auch der Lebensmittelinspektor Peter Schafroth bestätigt, dass er selbst im Eibach baden würde, allerdings nicht gerade am schönsten Ort - bei den Wasserfällen - diese seien wirklich sehr nahe bei der Abwasserreinigungsanlage und dort sei das Wasser immer stark belastet.