«Das zweite Fest mit Rundflug für das Kader war nicht angemessen», sagt die Regierungsratskandidatin der Grünliberalen, Martina Bernasconi. Mit dieser Meinung steht sie nicht alleine da. Von links bis rechts argumentieren fast alle Kandidierenden ähnlich: Das erste Fest sei eine angemessene Würdigung für die Leistung am Europa-League-Final gewesen; das zweite Fest stufen die Politikerinnen und Politiker jedoch als übertrieben ein.
Auch bei der Begründung für ihre Haltung blasen die Kandidierenden ins gleiche Horn: Es sei den einfachen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber nicht gerecht. «Sie sind die fleissigen Bienen, die auf der Strasse stehen und auch angepöbelt werden», sagt SVP-Kandidat Lorenz Nägelin. Heidi Mück von der Linkspartei BastA! sagt: «Ich finde es nicht richtig, wenn das Kader exklusiv belohnt wird.» Und Elisabeth Ackermann, Kandidatin der Grünen, ergänzt: «Mit dem Geld hätte man den Mitarbeitenden besser ein etwas grösseres Geschenk gemacht.»
Ich finde es nicht richtig, wenn das Kader exklusiv belohnt wird.
Einzig Conradin Cramer, der für die Liberalen in die Regierung möchte, kann dem Fest mitsamt Rundflug Positives abgewinnen: «Auch der Kanton soll sich bei seinen Mitarbeitenden für ausserordentliche Einsätze bedanken können, so wie das auch in der Privatwirtschaft üblich ist.» Damit äussern sich vier der fünf Kandidierenden kritisch zur Festlaune des Basler Polizeikaders.
Damit gerät indirekt auch der Basler Sicherheitsdirektor Baschi Dürr (FDP) in die Kritik. Gegenüber dem Regionaljournal sagt er, er habe erst vom zweiten Fest erfahren, als das Flugzeug bereits in der Luft war. Ausserdem sei es nicht an ihm, über solche Anlässe zu entscheiden. Diese Kompetenz liege beim Polizeikommandanten. Dürr stellt sich aber vor sein Kader: «Solche Feste sind bei uns kein Standard. Aber nach diesem ausserordentlichen Einsatz war diese Belohnung berechtigt.»
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)