Rund 100 Menschen versammelten sich am Donnerstag vor dem Spiegelhof, dem Gebäude des Justiz- und Sicherheitsdepartements. Damit wollten sie jene Sans Papiers unterstützen, die ihr Härtefallgesuch einreichen.
Für die Sans-Papiers sei es ein schwieriger Schritt, aus der Anonymität zu treten, sagt Fabrice Mangold von der Anlaufstelle für Sans Papiers. «Sie zeigen sich der Öffentlichkeit und dem Migrationsamt. Und wenn das Härtefallgesuch abgelehnt wird, riskieren sie, dass sie die Schweiz verlassen müssen.»
Wie gut ist jemand integriert?
Das Migrationsamt prüft nun diese Härtefallgesuche. Als Kriterien gelten beispielsweise, wie gut jemand integriert ist, ob er einen Job hat und wie die Situation im Heimatland ist. Michel Girard vom Amt für Migration sagt: «Innerhalb von drei Monaten sollten wir einen ersten Anhaltspunkt haben, in welche Richtung es mit den Härtefallgesuchen geht.»
Wird ein Gesuch gutgeheissen, dann geht es weiter ans Staatssekretariat für Migration, das auch nochmals entscheiden muss. Wir das Gesuch abgelehnt, sei es vom Kanton oder vom Bund, muss der Sans-Papier das Land verlassen.
Leben in Angst
Eine Frau, die nun ihr Härtefallgesuch eingereicht und sich damit geoutet hat, ist die 49-jährige Meire Macedo aus Brasilien. Sie arbeitet als Putzfrau. «Ab heute wird mein Leben schön», hofft sie. Sie sei ein Mensch, der positiv denke. Daher glaube sie daran, dass ihr Gesuch gutgeheissen werde. Schon seit 18 Jahren lebe sie in der Schweiz. Ihr Leben als Sans Papier in der Schweiz sei schwierig. «Ich habe immer Angst.» Angst, dass sie zurück nach Brasilien gehen müsse. In ein Land, in dem sie keine Perspektive habe.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)