Als das Wasser kam, musste schliesslich auch der Baggerfahrer flüchten. Er hätte das Fanggitter beim letzten Unwetter in Muttenz von Geäst und Schlamm freischaufeln sollen, doch die Wassermassen kamen zu schnell. Fast alle Häuser der Hauptstrasse und deren Nebenstrassen entlang wurden in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem Hochwasser bleibt darum die Frage, was tun, wenn das Hochwasser wieder kommt?
«Mit kleinen Massnahmen möchten wir das Vertrauen der Bevölkerung zurückgewinnen», sagt Peter Vogt, Gemeindepräsident in Muttenz. So werden der Bevölkerung beispielsweise Sandsäcke zur Verfügung gestellt, allerdings müssen diese gekauft werden.
Frenkendorf sucht Schwachstellen
Kostenlos sind die Sandsäcke hingegen in Frenkendorf. Dort beauftragte zudem der Gemeinderat ein Ingenieur-Büro. Dieses soll nach Schwachstellen in der Gemeinde suchen und Verbesserungen vorschlagen. «Wir wollen nicht nur die Bevölkerung beruhigen, sondern für echten Schutz sorgen», sagt die zuständige Gemeinderätin Doris Capaul.
In Zunzgen blieb praktisch kein Haus vom Hochwasser verschont. Ein kleiner Wiesenbach verwandelte sich in einen Fluss, der durch die Strasse floss. Nach dem Hochwasser habe der Gemeinderat sofort Aufräumarbeiten in den Bächern veranlasst. Längerfristig müsse man wohl Bäche wieder freilegen, die heute durch unterirdische Dolen führen, sagt Michael Kunz, Gemeindepräsident in Zunzgen.
Wenn das Wasser so kommt, wie im Juni, dann nützen Sandsäcke überhaupt nichts.
Von Sofortmassnahmen, wie Sandsäcke verteilen, hält Michael Kunz allerdings wenig. «Wenn das Wasser so kommt, wie im Juni, dann nützen Sandsäcke überhaupt nichts», meint er.
Die Wetterprognosen sagen bald wieder Gewitter voraus. Allerdings seien diese nicht mehr so gefährlich, was das Hochwasser anbelangt, sagt Ivo Sonderegger von srf meteo. Die Gewitter würden vorbeiziehen und das Wasser nicht nur ein einem Ort ablassen.