Noch vor 80 Jahren waren Frauen an der Basler Fasnacht nicht erwünscht. Ihre Teilnahme wäre ein Skandal gewesen. Für einen solchen Skandal sorgten dann aber drei mutige Frauen vor genau 75 Jahren. Sie gründeten die erste Frauenclique «Die Abverheyte» und marschierten als solche als erste Frauen an der Basler Fasnacht aktiv mit.
Zunächst blieben die Frauen aber eher verschleiert. Registriert wurden sie als «Buebezygli», spielten mit Handschuhen Piccolo und legten ihre Larven nie auf der Strasse ab, erinnert die heutige Obfrau der «Abverheyte», Jolanda Bernardi.
Mit der Zeit aber bekamen die «Abverheyte» immer mehr Zulauf. Etwa 25 Jahre später gründeten dann auch die übrigen Cliquen eigene Frauengruppen und immer mehr reine Frauencliquen sorgten dafür, dass heute eine Fasnacht ohne Frauen nicht mehr denkbar wäre.
Nachwuchssorgen auch für Frauen-Cliquen
Heute plagen die «Abverheyten» dieselben Probleme, wie die übrigen Cliquen auch. Vor allem mit dem Nachwuchs klappe es nur harzig, meint Jolanda Bernardi. Die meisten jungen Frauen lernen in den jungen Garden der gemischten Cliquen pfeifen und trommeln. Denen blieben sie dann treu. Deshalb bietet die Frauenclique «die Abverheyte» auch älteren Frauen eine Pfeiffer- und seit neustem auch eine Trommelschule an.