Insbesondere ein Aspekt sorgt für Diskussionen: der sogenannte Strukturbeitrag. Eingeführt wurde dieser 2011, nachdem das Baselbiet gegen zusätzliche Subventionen an das Theater stimmte. Mit dem Strukturbeitrag sprang Basel in die Lücke und verhinderte eine drohende Finanzierungslücke. Die Basler Regierung will nun den Betrag von jährlich einer Million weiter zahlen. Dies verärgert die bürgerlichen Parteien. «Das Theater hatte inzwischen genug Zeit, um sich an die neue Situation anzupassen», findet Luca Urgese von der FDP.
Signal an die Nachbarn
Es könne nicht sein, dass Basel-Stadt immer in die Presche springt, wenn Baselland bei einem partnerschaftlichen Geschäft spart. «Es geht um ein klares Signal an den Nachbarkanton. Sonst steigt Baselland auch in anderen Bereichen aus und Basel-Stadt muss immer nachzahlen», sagt Urgese.
Anders sieht das Oswald Inglin von der CVP. Er ist Präsident der Bildungs- und Kulturkommission im Grossen Rat und sagt: «Wir sollten uns nicht von Baselland die Qualität unserer Kultur diktieren lassen. Wir müssen unsere eigene Kulturpolitik betreiben.» Die Mehrheit der Bildungs- und Kulturkommission teilt die Ansicht von Oswald Inglin.
Wenn ein Theaterdirektor mit einem Gesamtbudget von rund 50 Millionen wegen einer Million weniger ins Schleudern kommt, dann ist er kein guter Theaterdirektor.
LDP-Grossrat Michael Koechlin, ehemaliger Basler Kulturchef, spricht sich für einen Kompromiss aus. Es gehe nicht, dass der als Überbrückungsmassnahme angedachte Strukturbeitrag nun in die ordentliche Subvention aufgenommen werde. «Aber wir anerkennen, dass das Theater in seiner Planung schon sehr fortgeschritten ist und dass eine Streichung des Betrags ein Problem wäre.» Deshalb schlägt die LDP vor, dass die Strukturbeiträge nicht mehr ganze vier Jahre ausbezahlt werden, sondern reduziert werden auf beispielsweise zwei Jahre.
Der ehemalige Kulturchef Michael Koechlin ist überzeugt: «Wenn ein Theaterdirektor mit einem Gesamtbudget von rund 50 Millionen wegen einer Million weniger ins Schleudern kommt, dann ist er kein guter Theaterdirektor.» Es gehe aber nicht darum, den Beitrag von heute auf morgen zu streichen.
(Regionaljournal Basel, 06.32 Uhr)