Im September 2011 wurde das Museum der Kulturen am Münsterplatz nach einem aufwändigen Umbau durch das Architekturbüro «Herzog & de Meuron» wieder eröffnet. Als die ersten Ausstellungen in den neuen Räumen gezeigt wurden, kamen die ersten Mängel ans Tageslicht. Es hätten sich bauliche und infrastrukturelle Probleme gezeigt, berichtet die BKK.
Weiter heisst es: «Die BKK übt scharfe Kritik an einer Planung, bei der zugunsten der äusseren Ästhetik die Funktionsfähigkeit des Baus hintangestellt geht.» Heisst: Man habe beim Bau mehr auf das Äussere wert gelegt, als auf die Funktionalität.
Die Akustik: ein «Architekturfehler»
Vor allem die Akustik ist im Fokus der Kritik, denn der lange Nachhall - vor allem im gezackten Dachgeschoss - macht Führungen ohne elektronische Hilfsmittel fast unmöglich. Dass es soweit kam, ist für die BKK ein «Architekturfehler» - den sie allerdings nicht allein dem Architekturbüro, sondern auch der Bauherrschaft anlastet, wie Kommissionspräsident Oswald Inglin (CVP) im «Regionaljournal Basel» von Radio SRF betont: «Die Bauherrschaft hätte mehr auf ihre Interessen pochen müssen»
HdM: «Kein Architekturfehler»
Der Einschätzung als «Architekturfehler» widerspricht Christine Binswanger. Sie war im Büro «Herzog & de Meuron» federführend bei der Umgestaltung des Museums der Kulturen. Bauherrschaft und Architektenteam seien die Akustik-Defizite von Anfang an klar gewesen. Es sei ein bewusster gemeinsamer Entscheid gewesen, in einem ersten Schritt auf Massnahmen zu verzichten, um erstens Geld zu sparen und danach zu sehen, ob ein Betrieb des Museums auch ohne diese Massnahmen gut möglich sei.
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Die BKK kommt nun zum Schluss, um die gravierenden Mängel bei Akustik und Beleuchtung zu optimieren, seien die nun von der Regierung beantragten Nachtragsarbeiten nötig: Sie kosten zwar insgesamt 1,6 Millionen Franken, doch die Kommission befürwortet diesen Betrag zähneknirschend. Denn: Der gegenwärtige Zustand des Museums sei «eine schwere Hypothek» für die Museumsleitung.