Bei der Umsetzung der integrativen Schule sei Basel-Stadt anderen Kantonen weit voraus. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Hochschule für Heilpädagogik Zürich, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Die Autoren empfehlen dem Kanton Basel-Stadt, den eingeschlagenen Weg «konsequent weiter zu verfolgen».
Das gute Resultat freut den Basler Bildungsdirektor Christoph Eymann, der die Studie in Auftrag gegeben hatte. «Und es überrascht mich auch», sagt Eymann. Er selbst hatte zuvor Zweifel, ob die Art und Weise der Umsetzung der integrativen Schule in Basel tatsächlich die Richtige sei. Triumphieren werde er trotz dieser guten Note nicht. Schliesslich führe die Studie auch Verbesserungspotential zu Tage. «Wir können nun ganz selektiv an die Verbesserungen rangehen», so Eymann.
Zu viele Konzeptpapiere
Die Verbesserungen will Eymann binnen eines halben Jahres an die Hand nehmen. Viele Papiere werde er aber deshalb nicht produzieren lassen - zumal die vielen Papiere einer der Schwachpunkte am Basler Schulsystem seien. Die Studie rügt die Fülle der Papiere. Man solle diese so weit als möglich reduzieren und auch überprüfen, ob die Papiere tatsächlich so detailreich sein müssten, so die Studienverfasser.
Weiter kam bei den Gesprächen mit Schulleitungen und Lehrpersonen ans Licht, dass das Angebot an Unterstützungsangeboten zwar breit sei, viele Lehrpersonen diese aber nicht genügend gut kannten.
Hauptbelastung nicht schwierige Kinder, sondern viele Reformen
Schwierige Kinder seien nicht die Hauptbelastung für Lehrerinnen und Lehrer, kommen die Studienverfasser zum Schluss. Auch dies ist ein überraschender Befund, findet Eymann. Zumal es nicht dem entspreche, was ihm Lehrpersonen seit vielen Jahren immer wieder sagen würden, so der Bildungsdirektor. Es sei wohl auch die «Fülle der Reformen, die die Lehrerinnen und Lehrer stark belaste», glaubt er. «Und dafür habe ich Verständnis.»