Seit Jahren streitet sich Tino Krattiger mit den Anwohnerinnen und Anwohnern in der Rheingasse. Zuerst war das Floss auf dem Rhein das Problem. Und jetzt, da sich der Lärm auf dem Rhein auch für die Anwohner als Kulturgut entpuppt hat, hat sich der Streit auf die andere Seite der Häuser verlagert: in die Rheingasse. Tino Krattiger möchte mehr Leben in der Rheingasse, konkret sollen die Bars auch nach 22 Uhr noch Stühle und Tische auf der Strasse stellen dürfen. Deswegen liefen die Anwohner in der Vergangenheit bei den Behörden Sturm. Und dafür hat wiederum Tino Krattiger Verständnis, wenn auch nicht ganz ernst gemeint: «Wer würde schon zugeben, dass er die Veränderung verschläft, die in der Stadt vor sich geht?»
Hoffen auf weniger Wasser
Krattigers Fokus dürfte in den nächsten Wochen aber nicht auf der Rheingasse liegen, sondern auf dem Wasser: Ende Juli startet das Festival «Im Fluss», 17 Bands spielen Konzerte auf dem Floss im Rhein. Hier hofft Kapitän Krattiger auf guten Seegang: 2014 mussten schon Konzerte an Land stattfinden, weil der Rheinpegel zu hoch war. «Im Moment sieht es kritisch aus, aber ich hoffe, wir bekommen die Kurve noch.»
Diese Wahl ist entsetzlich! Wirklich entsetzlich!
Krattiger, der vor ein paar Jahren noch selber für die SP im Grossen Rat sass, ist äusserst unzufrieden mit der aktuellen Basler Politik: «Für einen Moment habe ich mir sogar überlegt, selber für das Regierungspräsidium zu kandidieren», sagt Krattiger.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)