Beim zweiten Wahlgang fürs Riehener Gemeindepräsidium holt sich Hansjörg Wilde den Sieg, aber nur knapp. Mit 3'342 Stimmen liegt er 132 Stimmen vor EVP-Kandidatin Christine Kaufmann (3'210). Kaufmann wurde dafür mit dem besten Resultat (3'718) in den Gemeinderat gewählt. Interessant ist der Umstand, dass die EVP-Kandidatin hier rund 500 Stimmen mehr erhielt, als fürs Gemeindepräsidium.
Damit verliert nach über 40 Jahren die EVP «ihr» Gemeindepräsidium, das sie seit 1970 ohne Unterbruch besetzen konnte. Gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF sagte Christine Kaufmann: «Vermutlich hat der Trend, der im Wahlkampf von verschiedenen Seiten angesprochen wurde, das Präsidium nun in neue Hände zu legen, den Ausschlag gegeben.» Mehr als ein Trost ist für die EVP, die bis vor wenigen Jahren in Riehen die stärkste Kraft war, dass sie im Gemeinderat zwei Sitze behält: Annemarie Pfeifer verteidigt ihren Sitz mit dem zweitbesten Resultat (3'549 Stimmen). Gewählt sind auch Guido Vogel (SP, 3'295), Silvia Schweizer (FDP, 3'280) und Christoph Bürgenmeier (LDP, 3'175 Stimmen). Wilde holt seinen Sitz auf Kosten der LDP.
Die Wahl nicht geschafft haben Eduard Rutschmann (SVP), Andreas Tereh (Grüne) sowie Franziska Roth (SP). Vor allem die Nicht-Wahl von Rutschmann ist bemerkenswert: Er war im Ersten Wahlgang noch vor Bürgenmeier gelegen. Dieser glaubt, dass sein Bonus als bisheriger Gemeinderat am Schluss doch den Ausschlag gegeben habe.