Heute bezahle der Steuerzahler rund 60 Prozent der Kosten des öffentlichen Verkehrs in der Region. «Das ist zu viel», sagt die Baselbieter Bau- und Verkehrsdirektorin Sabine Pegoraro (FDP). Sie bestätigt, dass man beim Tarifverbund darüber nachdenke, wie man von Pendlerinnen und Pendler mehr Geld einnehmen könnte. So liege wie bereits vor ein paar Jahren wieder der Vorschlag auf dem Tisch, verschiedene Zonen für das U-Abo einzuführen.
Die Baselbieter Regierung kündigte bereits im Juli an, die Subvention an U-Abos zu streichen. Damit würde das Monatsabnomment auf einen Schlag um 25 Franken, das Jahresabonnement um 250 Franken teuer. Das wäre ein Preisaufschlag von über dreissig Prozent. Auch die anderen Bestellerkantone des Tarifverbunds, Basel-Stadt, Aargau, Solothurn und Jura, verlangen, dass der öffentliche Verkehr vermehrt durch die Nutzer berappt wird. Eine Möglichkeit sei, dass für den Verbund Zonen eingeführt werden. «Man bezahlt dann die Strecke, die man wirklich fährt», sagt dazu Pegoraro. Damit würde der öffentliche Verkehr für viele teurer, besonders für abgelegene Gebiete, wie zum Beispiel Gemeinden im Oberbaselbiet.
Rücktrittsforderungen
Die Grünen Baselland reagieren postwendend auf die Äusserungen von Sabine Pegoraro. In einer Mitteilung fordert die Partei, dass sich das Stimmvolk umgehend zur hängigen Initiative gegen die Kürzungspläne der Regierung beim U-Abo äussern soll. Die Grünen fordern ausserdem den Rücktritt von Regierungsrätin Sabine Pegoraro. Mit ihrer Politik bekämpfe sie wichtige Errungenschaften und baue den öffentlichen Verkehr ab.
Das Umweltschutz-Abonnement wurde 1984 eingeführt und gilt als das erfolgreichste Tarifmodell der Schweiz.