In seinen 6 Jahren als Profi hat er alle seine 29 Kämpfe gewonnen. Auf die Frage, ob er übermächtig sei, sagt er selbstbewusst: «Nein, übermächtig bin ich erst, wenn ich Weltmeister bin.» Sein Spitzname Kobra «Kobra» ist übrigens Programm: «Kobra, weil ich schnell zuschlage.»
Sein grosses Ziel visiert er mit eiserner Härte an. So hat er vor einem halben Jahr in einem Kampf bereits in der 4. Runde eine Hand gebrochen und kämpfte sich trotzdem siegreich über die 12 Runden. Die mentale Vorbereitung habe bei Gjergjaj grosse Bedeutung. Vor jedem Kampf fährt er nach Mariastein und zieht sich dort in der Klosterkirche zum Gebet zurück. «Dort finde ich meine Ruhe, bete, dass ich sportlich weiterkomme. So kann ich meine Batterien aufladen», sagt der 31-jährige.
Kampf an die Weltspitze
In diesem Jahr möchte er einen grossen Kampf bestreiten, vielleicht sogar einen um die Weltmeisterschaft. Kämpfen möchte er aber nicht in der Schweiz. Im Ausland, etwa in England oder den USA, könne er mehr verdienen. Schliesslich arbeitet er neben seinem Training immer noch im Detailhandelsgeschäft seines Bruders. Allerdings stehe er kurz davor, sich selbständig zu machen. Am nächsten Samstag eröffnet er in seinem Wohnort, Pratteln, ein eigenes Boxstudio.
Bei all der Kampfeshärte wirkt «die Kobra» liebenswürdig und – trotz der fast zwei Meter Grösse und den 111 Kilogramm Muskelmasse – fast ein wenig scheu. Arnold Gjergjaj vergesse seine harte Jugendzeit im Kosovo nie und sagt: «Ich bin sehr dankbar dafür, was ich in der Schweiz bisher erreichen durfte!»
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)