Die Idee der Sevogelbrücke ist über 100 Jahre alt. Sie taucht schon in Plänen anfangs des 20. Jahrhunderts auf. Nun hat sie das Basler Baudepartement in seinen Teilrichtplan Velo aufgenommen. Die Sevogelbrücke könnte dem Kanton zufolge in Zukunft das Wettstein- mit dem St. Alban-Quartier verbinden und nur für den Velo- und Fussgängerverkehr zugänglich sein.
Die Sevogelbrücke ist allerdings laut Barbara Auer, Leiterin Bereich Verkehrsinfrastruktur beim Amt für Mobilität des Baudepartements, erst «eine Vision, eine grobe Idee». Vor 2023 werde sie jedenfalls nicht in die Planung aufgenommen. Und so sei denn auch noch vollkommen unklar, wie sie aussehen, geschweige denn, wie viel sie kosten würde.
Velofahrer sind sich uneins
Neu aufgewärmt worden sei die alte Idee, weil eine Verbindung zwischen Wettstein- und Schwarzwaldbrücke fehle, so Auer: «Der Fussgänger- und der Veloverkehr sind bezüglich Umwegen sehr sensibel.» Zwar könnten Velofahrende sowohl Wettstein- als auch Schwarzwaldbrücke befahren, aber die Distanzen zwischen den Brücken sei zu gross. Das sagt auch Roland Chrétien von Pro Velo beider Basel: «In diesem Bereich klafft eine grosse Lücke im Velonetz.»
Diese Lücke sieht auch LDP-Grossrat und Verkehrskommissions-Mitglied Heiner Vischer nicht. «Ich fahre jeden Tag mit dem Velo vom Birsköpfli bis zur Wettsteinbrücke und dann über die Brücke drüber», sagt er. Die Distanz zwischen Wettstein- und Schwarzwaldbrücke betrage höchstens vier Velominuten. «Eine weitere Brücke braucht es nicht.»
Ähnlich äussert sich Robert Schiess, Obmann des Basler Heimatschutzes. Die Idee geistere schon lange herum, erinnert er sich. Er lehne sie seit über 40 Jahren ab, und zwar aus verschiedenen Gründen. Zum einen werde beim Dalbenloch eine Festung tangiert. Und auch auf der Kleinbasler Seite sei ein Eingriff nicht gut. «Als Fussgänger kann man die Fähre benutzen, um den Rhein zu queren, und als Velofahrer die Wettsteinbrücke», sagt Schiess: «Die Sevogelbrücke ist vollkommen unnötig.»
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)