Von aussen betrachtet, sieht die Kabine aus wie ein gewöhnlicher Passfoto-Automat. Statt einer Kamera ist jedoch ein Computer eingebaut, der via Touchscreen bedient werden kann und so Gebete zum Klingen bringt.
Die Idee zu diesem Automaten stammt vom deutsche Künstler Oliver Sturm. Er hat den Automaten bereits in Berlin, in Karlsruhe oder London aufgestellt, nun ist er in der Eingangshalle des Kundenzentrums Spiegelhof bei der Schifflände installiert. Der Kulturvermittler Klaus Littmann hat den Automaten im Hinblick auf die Kunstmesse Art nach Basel geholt: «Es kommen alle Bevölkerungsschichten hierhin, nicht nur Schweizer, sondern auch alle ausländischen Bewohner. Von daher ist das ein idealer Ausgangsort für diese Kunst-Aktion.»
Inspiriert von Andy Warhol
Der Automat soll ein Rückzugsort und ein Ort für die innere Einkehr sein, hat der Künstler Oliver Sturm dazu erklärt. In Anlehnung an Andy Warhol hält er die Idee, dass ein Automat religiöse Gefühle erzeuge, für einen sehr zeitgenössischen Gedanken.
Wie der Gebetomat bei der Basler Bevölkerung ankommt, ist noch offen. Dem «Hausherr» des Spiegelhofs jedenfalls, dem Vorsteher des Basler Justiz- und Sicherheitsdepartements Baschi Dürr, gefällt die Installation: «Ich finde es eine sehr gute Idee, die Thematik von Gott oder vom Beten, die uns alle irgendwie berührt, auf eine neue, niederschwellige Art darzustellen, und ich kann mir vorstellen, dass viele, die sich hier hineinsetzen, etwas für sich mitnehmen können.»
Der Gebetomat soll zwei Monate in Basel bleiben und dann noch an anderen Orten in der Schweiz aufgestellt werden.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)