Das Tageshaus der Stiftung Sucht ist zur Mittagszeit ziemlich voll: Etwa dreissig Leute kommen hierher, um zu essen, um die Zeitung zu lesen und vor allem, um miteinander zu plaudern. Der Kontakt unter den Gästen sei das zentrale Anliegen des Tageshauses, sagt Paul Rubin, der die Institution leitet: «Soziale Kontakte sind das wichtigste Grundbedürfnis, weil Armut extrem schnell einsam macht. Hier haben die Leute die Möglichkeit, sich zu treffen, sich auszutauschen, miteinander lustig oder traurig zu sein.»
Ins Tageshaus kommen ganz verschiedene Leute: Mit oder ohne Job, obdachlos oder mit einer Wohnung, alleinstehend oder mit Familie. Aber sie sind froh, dass sie hier nicht alleine sind. Manchmal könne man sich auch gegenseitig im Alltag helfen, sagt einer der Gäste - etwa bei der Wohnungssuche. Und seine Bekannte, die am gleichen Tisch sitzt, betont, dass man sich hier sehr gut kennt: «Wir sind schon eine kleine Familie.»
Das Tageshaus ist also ein wichtiger Fixpunkt im Leben vieler randständiger Menschen in Basel. Auch während der Festtage, wenn sich viele von ihnen besonders einsam fühlen. «Die emotionale Seite kommt in dieser Zeit stärker hervor - wenn etwa die Familie nicht mehr erreichbar ist», erzählt Leiter Paul Rubin. Trotzdem organisiert das Tageshaus keine grossen Feiern. Die Besucher sollen sich gegenseitig aufheitern - so wie das ganze Jahr über.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)