Die Ladenöffnungszeiten kommen in Basel mit schöner Regelmässigkeit auf die Agenda und scheitern ebenso regelmässig an der Urne. Zuletzt sprach sich die Bevölkerung 2013 gegen eine längere Ladenöffnung am Samstag aus. SP-Grossrätin und Gewerkschafterin Toya Krummenacher sprach deshalb in der Ratsdebatte von einer Respektlosigkeit gegenüber der Stimmbevölkerung, die an Fundamentalismus grenze.
Die bürgerlichen Fraktionen argumentierten, dass sich die Rahmenbedingungen für das Basler Gewerbe seit der letzten Abstimmung markant verschlechtert hätten: «Der Wechselkurs zum Euro fiel weg und mit dem Tram nach Weil wurde den Einkaufstouristen der rote Teppich ausgerollt», argumentierte der Liberale André Auderset.
Dass vor allem der schwache Euro für das Gewerbe ein echtes Problem darstelle, wurde auch von der Linken nicht bestritten. Und die Bürgerlichen ihrerseits mussten anerkennen, dass die Ladenöffnungszeiten gegen das Ladensterben in der Innenstadt auch keine Wunder ausrichten können. «Aber wir müssen alles unternehmen, um zu verhindern, dass die Läden zugehen. Deshalb sollten wir auch die Ladenöffnungszeiten anpassen», so SVP-Grossrat Joël Thüring, der den Vorstoss eingereicht hatte.
Der Vorstoss wurde zuletzt knapp, mit 44 gegen 41 Stimmen, als Motion an die Regierung überwiesen. Diese muss jetzt das Gesetz - gegen ihren Willen - entsprechend anpassen.