Das Schwergewicht legt die Ausstellung auf die Suche nach dem richtigen Partner, der richtigen Partnerin. Und dabei kommt auch der Heiratsvermittler ins Spiel. Die Ausstellung «Gesucht gefunden» widmet ihm denn auch mehrere Karikaturen. Karikaturen deshalb, weil der Heiratsvermittler oft scheitert. Dies wohl auch, weil im Judentum Hochzeits-Vorschläge oder -Anträge durchaus mit «Nein» beantwortet werden dürfen.
Ernste Verträge und rosarote Romantik
Alles in allem sind jüdischen Paaren ähnliche Themen wichtig wie nicht-jüdischen: Romantik und Achtung vor dem Partner oder der Partnerin beispielsweise. Auch das geht aus der Ausstellung hervor. Anders als bei nicht-jüdischen Paaren sind hingegen die Eheschliessung unter dem Baldachin oder die Hochzeitsverträge. Letztere gibt es im Judentum seit dem Mittelalter. Sie sind individuell, sowohl inhaltlich als auch der Form nach. Der neuste Hochzeitsvertrag der Ausstellung aus Basel ist denn auch mit Fasnachtsmotiven und Noten verziert - das Basler Brauchtum ist den betreffenden Eheleuten offensichtlich wichtig.
Hochzeitsverträge regeln aber auch ernstere Themen. So schützen sie jüdische Hausfrauen, weil diese sich finanziell absichern können, sollte die Ehe scheitern.