Die Wahlen sind erst im Herbst, und doch lud die SP schon im Januar zu einer Medienkonferenz. Ist die Partei nervös? Nein, widerspricht Parteipräsidentin Brigitte Hollinger. «Aber wir müssen uns ja nicht verstecken. Wir wollen die Mehrheit in der Regierung verteidigen.» Dass dies kein Spaziergang werde, sei man sich bewusst. Die Bürgelichen wollen zum dritten Mal versuchen, die 2005 verlorene Regierungsmehrheit zurückzuerobern.
Dass alle drei Bisherigen von der SP nochmals antreten überrascht nicht in allen Fällen. Eva Herzog fühlt sich als Finanzdirektorin wohl, und wenn sie nochmals vier Jahre Regierungsrätin bleibt, könnte sie anschliessend als Nachfolgerin von Ständerätin Anita Fetz kandidieren.
Motiviert trotz Einschränkung
Spekuliert wurde jedoch darüber, ob Christoph Brutschin zurücktritt. Er musste mehrmals am Ohr operiert werden und hört deshalb nicht mehr so gut wie früher. «Ansonsten aber bin ich fit», so Brutschin. Parteipolitische Überlegungen hätten seinen Entscheid, nochmals anzutreten, nicht beeinflusst. Er sei entschlossen, nochmals eine ganze Legislatur lang zu regieren.
Präsidieren statt bauen?
Auch Hanspeter Wessels will als Regierungsrat weitermachen. Bei ihm stellt sich jedoch die Frage, in welchem Departement. Will er das Bau- und Verkehrsdepartement, das ihm auch viel Kritik einbrachte, abgeben und dafür Regierungspräsident werden? «Das Präsidium ist sicher ein spannendes Departement, aber das Verkehrsdepartement auch», so Wessels diplomatisch. Erst wenn feststehe, wer bei den Grünen oder bei Basta als Nachfolge für Guy Morin kandidiere, werde man über das Präsidium diskutieren.
Mit wem die Grünen den Sitz von Guy Morin verteidigen wollen, ist noch offen. Ebenfalls noch offen ist, ob Basels starke Alternative Basta, der Partner der Grünen im «Grünen Bündnis», selber eine Kandidatur aufstellt.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)