«Vor 50 Jahren war der Wald ein Rohstofflieferant für Holz. Heute hat er noch ganz viele weitere Funktionen», sagt Raphael Häner, Geschäftsführer des Waldwirtschaftsverbands beider Basel (WbB).
Häner meint mit den anderen Funktionen den Wald als Erholungsgebiet: den Hund ausführen, eine Wurst grillieren oder einfach Spazieren. Weil die Allgemeinheit den Wald mehr benutzt, fordert der Verband, dass sich die öffentliche Hand beteiligt.
Dafür setzt der WbB Schweizweit als erster Interessensvertreter der Waldbesitzer auf einen sogenannten Katalog mit Leistungen für die Allgemeinheit. Darin sind die Kosten der Försterarbeiten aufgelistet, von welchen alle profitieren. Häner schätzt, dass diese auf rund 20 Prozent der Kosten für die Waldpflege belaufen.
Politische Diskussion nötig
Früher deckten die Waldbesitzer diese Kosten über den Erlös durch den Verkauf von Holz ab. Das Geschäft war lukrativ. Ganz im Gegensatz zu heute: «Früher konnte man mit dem Erlös von einem Kubikmeter Holz einen Mitarbeiter eine Woche bezahlen. Heute reicht das noch für eine Stunde», sagt Raphael Häner. Das Geschäft mit dem Holz sei heute in der Schweiz kaum mehr rentabel.
Das bestätigt auch der kantonale Kantonsforstingenieur beider Basel, Ueli Meier. Er findet den Katalog darum eine gutes Mittel, um eine Diskussion über die Kosten der Waldpflege zu lancieren. «Ich glaube, der Katalog kann politische Überzeugungsarbeit leisten», sagt Meier. Damit können die Waldbesitzer aufzeigen, dass der Wald nicht einfach gratis sei.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)