Kurz vor Ablauf der Anmeldefrist wechselt die SVP Basel-Stadt den Kandidaten aus für die Regierungsratsersatzwahl vom 18. Mai. Statt Thomas Egloff heisst der SVP-Kandidat nun Eduard Rutschmann.
Egloffs Herz schlägt für die Chirurgie
Der 54-jährige Chirurg Thomas Egloff hat sich selber aus dem Rennen genommen. Er habe seit der Nomination im Gespräch mit Personen aus seinem Umfeld gemerkt, dass sein Herz für die Chirurgie schlage, sagt er gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF.
Er sehe seine Funktion in der Arbeit mit den Patienten. Hinter seiner Kandidatur sei zwar der Wunsch gestanden, Veränderungen im Gesundheitswesen zu bewirken. «Aber Als Regierungsrat wäre ich wahrscheinlich ohne Begeisterung bei der Arbeit», so Egloff.
Ganz überraschend kommt der Entscheid von Thomas Egloff nicht. In den letzten Wochen war er für die Medien für Interview-Termine kaum erreichbar und hinterliess den Eindruck, dass er eigentlich lieber Arzt bleiben möchte, als in die Politik zu wechseln und sich den Medien zu stellen.
Egloffs Rückzug hat auch die SVP-Parteileitung überrascht, die vor wenigen Tagen von diesem Entscheid erfahren hat. «Thomas Egloff hat sich ja von sich aus ins Spiel gebracht und sich bei uns als geeigneter Gesundheitsminister und Conti-Nachfolger präsentiert», sagt Partei-Präsident Sebastian Frehner gegenüber dem «Regionaljournal Basel». Damit habe er auch die Parteiversammlung überzeugt. Warum er sich jetzt zurückziehe wisse er auch nicht . «Insofern fühlen wir uns schon ein wenig veräppelt. Es hat uns auch in eine sehr schwierige Situation gebracht, da wir in zwei, drei Tagen einen neuen Kandidaten suchen mussten.»
An Stelle von Thomas Egloff steigt jetzt kurzfristig der Grossrat und Riehener Einwohnerrat Edi Rutschmann in den Wahlkampf. Rutschmann hatte im Februar in Riehen auch für den Gemeinderat kandidiert, hatte aber die notwenigen Stimmen verpasst. Rutschmann sieht sich als Kandidat, «der sich auch schon mal die Hände schmutzig gemacht hat und weiss, was es heisst, nicht zu den Studierten zu gehören». Mit 12 Jahren in der Politik und 20 Jahren Führungserfahrung bei der Schweizer Grenzwacht sei er gut für die Aufgabe qualifiziert.
Gelassenheit bei der Konkurrenz
Gelassen auf die Änderung reagiert Rutschmanns Konkurrenz: Die Grünliberale Martina Bernasconi ist überzeugt, dass die Stimmen jetzt einfach an den neuen Kandidaten gehen. «Und diese Stimmen wären sowieso an Lukas Engelberger gegangen, wenn die SVP nicht angetreten wäre.» Und CVP-Kandidat Lukas Engelberger wiederum sieht keinen Grund, sein Profil oder seinen Wahlkampf anzupassen. «Ich will mich für mich selber profilieren, und das ist unabhängig von den Gegenkandidaten», sagt er gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF.