Der Einkaufstourismus boomt. Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer fahren über die Grenze um vom tiefen Eurokurs zu profitieren. An den Grenzen führt dies zu langen Schlangen und viel Arbeit. Denn die Schweizer wollen sich die Mehrwertsteuer rückerstatten lassen und benötigen dafür einen Ausfuhrschein, den ein Zöllner abstempeln muss.
Dass die grünen Scheine durch ein automatisiertes Verfahren abgelöst werden könnten, ist nicht neu. Nun aber ist die Automatisierung einen Schritt weiter. In einer Machbarkeitsstudie zeigen die deutschen Zollbehörden, dass es machbar ist. Das Projekt soll noch dieses Jahr ausgeschrieben werden und bis 2018 umgesetzt sein.
Neue Elektronik soll deutsche Zöllner entlasten
Melanie Schmaljohann von der Bundesfinanzdirektion sagt, wie das System funktionieren soll: «Beim Händler werden die Einkaufsdaten registriert und an die Grenze gesandt. Dort werden sie vom Kunden elektronisch abgerufen und bestätigt. Nachher gehen sie wieder elektronisch zum Händler zurück.»
Es seien aber noch viele Fragen offen. Ungeklärt sei zum Beispiel, wie das Geld rückerstattet wird. «Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Entweder stattet der Händler beim nächsten Einkauf den Betrag in bar zurück, oder das Geld wird automatisch auf das Konto des Einkäufers überweisen.»
Ungeklärt blieb auch die Frage, wie das System die Herkunft der Kunden unterscheiden kann. Kauft ein Deutscher ein, so erhält er die Mehrwertsteuer nicht rückerstattet. Ohne eine eindeutige Identifizierung könnte der Staat Deutschland von den eigenen Bürgern um satte Beträge geprellt werden.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)