Das Mammographie-Screening hätte in Kooperation mit Basel-Stadt bis 2018 laufen sollen. Die Regierung hatte vorgeschlagen, dass mit dem Programm Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren freiwillig Röntgenuntersuchungen zur Brustkrebsvorsorge auf Kosten der Krankenkassen durchführen lassen können.
Sachliche Diskussion
Breit gelobt wurde das Bestreben, Brustkrebs möglichst früh zu erkennen, weil so Behandlungen noch einfacher und günstiger möglich seien. Mit dem Screening könne man auch Frauen erreichen, die kaum selber zur Frauenärztin gehen, sagte die SP mit Verweis auf «bildungsferne Schichten».
Basel-Stadt hat's
Im Unterbaselbiet erwarteten viele Frauen ein Angebot des Kantons Baselland, weil Basel-Stadt ein solches Programm bereits lanciert hat, hiess von Befürworterseite. Die vorgeschlagene Kooperation mit dem Nachbarn wäre im Prinzip sinnvoll, hielt etwa die SVP fest.
Hohe Fehlerquote
Gegen das Screening wurde mit der bescheidenen Erfolgsrate argumentiert: Möglicherweise sterbe eine Frau weniger an Brustkrebs im Kanton wegen des Programms, hiess es. Hingegen gebe es 10 Prozent falsch positive Diagnosen, was eine viel zu hohe Quote sei angesichts der enormen Belastung für Betroffene.
Unter dem Strich waren SP, CVP/EVP und Grüne mehrheitlich für das Screening, die FDP mehrheitlich dagegen. Die GLP wollte die Vorlage erfolglos zurückweisen lassen, wovon Gesundheitsdirektor Thomas Weber abriet, weil die Argumente bekannt seien. Am Ende lehnte der Landrat das Mammographie-Screening überraschend deutlich ab.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)