Regierungspräsident Guy Morin verteidigte in der Parlamentsdebatte seine Museumspolitik. Die Gesetzesgrundlage sehe vor, dass Museen mehr Spielraum hätten als normale Dienststellen. Allerdings sei das Historische Museum Basel (HMB) «offensichtlich zu grosse Risiken eingegangen», räumte Morin ein.
Bürgerliche warfen dem Departement des Grünen Morin «Versagen» (SVP) und ein «Debakel» (LDP) vor. Sie forderten - im Hinblick auf die kommenden Wahlen - eine straffere Departements-Führung in der kommenden Legislatur. Die SP konterte mit Dank für gründliche Aufarbeitung der Vorfälle und kritisierte unnötigen Medienwirbel und Profilierungen.
GPK-Vorwurf: Aufsichtspflicht verletzt
Die Geschäftsprüfungskommission hatte in ihrem im Juni präsentierten Jahresbericht der Abteilung Kultur im Präsidialdepartement vorgeworfen, die Aufsichtspflicht verletzt zu haben. Führung, Steuerung und Kontrolle der Museen durch die Abteilungsleitung sei ungenügend gewesen, hiess es zum Historischen Museum Basel sowie zum Museum der Kulturen.
Guy Morin liess in der Parlamentsdebatte diesen Vorwurf nicht gelten. Ohne Spielraum seien grosse Sonderausstellungen wie etwa die Tutanchamun-Schau oder die Van Gogh-Ausstellung nicht möglich. Denn Museen müssten Verpflichtungen eingehen lange bevor die Finanzierung steht. Ein neues Controlling soll den Museen jedoch künftig mehr Sicherheit bringen, stellte Morin in Aussicht.
Abgang der Direktorin
Vor Jahresfrist hatte die HMB-Direktorin das Haus überraschend verlassen. Später wurde bekannt, dass das Museum das Jahr 2015 mit einem Defizit von 745'000 Franken abgeschlossen hatte.