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Portrait von Bea Kurz, im Hintergrund sieht man die Gebäude des Freiluftbads Eglisee.
Legende: Bea Kurz: "Es braucht Toleranz von beiden Seiten." SRF

Basel Baselland Kulturvermittlung im einzigen Basler Frauenbad

Im «Fraueli», im Basler Eglisee geht es meist friedlich-fraulich zu und her. Immer wieder kommt es aber auch zu Konflikten zwischen den Nutzerinnen des Frauenbads. Das Basler Sportamt setzt auf die Regeln im Bad und auf eine freiwillige Vermittlerin.

Im Frauenbad prallen Welten aufeinander, sagt Bea Kurz, die Mediatorin im Frauenbad, gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF. «Wir haben Frauen «oben ohne», dicke, dünne, junge, alte, einfach alles. Und wir haben Frauen, die ihren Körper nicht zeigen wollen, oder ganz sicher nicht, wenn ein Mann da ist.» Diese Frauen hätten auch Mühe mit dem freizügigen Umgang mit dem Körper und reagierten dann zum Teil sehr ausfällig. Toleranz sei gefragt, und zwar von beiden Seiten betont Bea Kurz.

Bademeister im Fokus

Jüngst, am heissen Pfingstwochenende, kam es im «Fraueli» zu besonders heftigen Auseinandersetzungen. Muslimische Badegäste beschimpften den Bademeister heftig. Die Gäste wurden vom Bad weggewiesen. Solche Szenen wolle man nun vermeiden. Das ist das Ziel von Bea Kurz.

Sie versuche die Schweizer Stammgäste davon zu überzeugen, dass auch die grossen Gruppen muslimischer Frauen aus dem Elsass und auch Frauen in langen Badenanzügen und Burkinis, willkommen seien im Bad. Den Musliminnen erklärt sie, zusammen mit einem Mitarbeitenden des Basler Sportamts, am Eingang die Baderegeln und dass im Frauenbad auch manchmal ein Mann als Bademeister Aufsicht habe.

Frauenbad als Spiegel der Gesellschaft

Das Bedürfnis nach einem reinen Frauenbad sei riesig in der Region. Das «Fraueli» ist beliebt bei älteren und jüngeren, bei muslimischen und auch bei jüdischen Frauen. Das Nebeneinander sei darum nicht einfach: «Man sucht ja manchmal auch das Negative. Da ist das Bad nichts anderes als ein Spiegel der Gesellschaft. Wir sind nicht alle tolerant und wir müssen es vor allem auch üben.»

(Regionaljournal Basel, 6:32)

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