Ungewohntes Bild im Liestaler Buchladen Rapunzel: Statt der Geschäftsführerinnen standen drei Kundinnen und ein Kunde - fein säuberlich mit Namensschildchen versehen - im Laden und übernahmen Verkauf und Beratung.
Der Grund war eine Weiterbildungs-Retraite der Genossenschafterinnen, die den Buchladen führen. Das Team wollte in Ruhe die Zukunft des Ladens diskutieren. Der Laden aber sollte dennoch am Samstag offen sein. Darum fragten sie ihre Stammkundschaft per e-Mail an, ob jemand ehrenamtlich die Stellvertretung übernehmen wolle - und erhielten über ein Dutzend Angebote.
Aus diesen bestimmten sie per Los drei Frauen und einen Mann. Und diese sprangen am Samstagmorgen punkt 9:15 Uhr ins kalte Wasser und übernahmen für einen Tag den Verkauf im Rapunzel.
«Es ist ein Genossenschaftsbuchladen, das finde ich absolut unterstützenswert» erklärt Andrea Nothoff im «Regionaljournal Basel» von Radio SRF ihre Motivation, gratis als Buchhändlerin auf Zeit einzuspringen.
Michaela Rossbach findet den Laden und die Geschäftsführerinnen besonders sympathisch. Für Susanna Probst war es ein Herzenswunsch, einmal in einem «Laden voller Bücher» zu arbeiten und David Schreiber freut sich, dass er eigene Buchtipps mitbringen und präsentieren konnte. So fanden sich vier Lesebegeisterte, die sich zuvor nicht kannten, als ehrenamtliches Buchhandels-Team für einen Tag wieder. Als Geste der Wertschätzung erhielten sie übrigens von der Rapunzel-Genossenschaft Büchergutscheine überreicht.