Es ist aktuell das grosse Gesprächsthema in Sissach: Soll die Gemeinde für knapp 9 Millionen Franken eine geschlossene Eishalle bauen? Eine Diskussion, die Familien spaltet: «Mein Mann spielt Curling. Er ist dezidiert für das Projekt. Ich bin skeptisch. Darüber werden wir noch ausführlich diskutieren», sagt eine Frau in der Begegnungszone in Sissach.
Die Kunsti ist in Sissach tief verankert. Ruedi Graf, Präsident des Befürworter-Komitee sagt: «Heute gehen Grosseltern mit ihren Enkeln auf die Kunsti, die früher selbst als Kinder ihre Freizeit dort verbracht haben. Auf diese Solidarität zählen wir.» Diese emotionale Verbindung zur Kunsti ist so stark, dass sich einige Gegner des Bauprojekts nicht öffentlich dazu äussern würden, sagt der Präsident des Referendum-Komitees, André Brunner. «Eine Person, die sich im Hintergrund engagiert, hat dies in der Öffentlichkeit verschwiegen. Und im Schaufenster von ihrem Laden hat sie sogar eine Puppe mit Schlittschuhen ausgestellt.» Es gebe Leute, die zum Beispiel wirtschaftliche Nachteile befürchten, wenn sie sich gegen das Projekt äussern.
Die Vorgeschichte
Langjährige Vorgeschichte
Eine neue Dimension der Emotionalität beobachtet auch Jürg Gohl, Chefredaktor der Oberbaselbieter Zeitung «Volksstimme». Er glaubt, dass dies auch mit der jahrelangen Vorgeschichte zusammenhängt: «Viele Leute wollen einen Schlussstrich ziehen. Sie haben die Nase voll. Das könnte bei der Abstimmung auch entscheidend sein.» Die Abstimmung Ende November würden deshalb viele auch als Grundsatzfrage über die Zukunft der Kunsti Sissach sehen.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)