Die Argumente sind bekannt. Der Detailhandel in der Stadt Basel hat Mühe. Ein Grund dafür seien die zu restriktiven Ladenöffnungszeiten, findet SVP-Grossrat Joël Thüring. Aus diesem Grund hat er eine Motion eingereicht, die flexiblere Öffnungszeiten fordert. Durch den billigen Euro habe sich die Situation massiv verschärft, sagt Thüring. «Die Chancen für ein politisches Durchkommen waren noch nie so gut.»
Auf der anderen Seite stehen die Linken und die Gewerkschaften. SP-Grossrat und Gewerkschafter Pascal Pfister hält nichts von liberaleren Öffnungszeiten. «Die Bedingungen für das Verkaufspersonal sind hart. Solange es im Detailhandel keine flächendeckenden Gesamtarbeitsverträge gibt, stemmen wir uns gegen eine weitere Flexibilisierung.»
Gemeinsamer Rundgang
Am Donnerstag trafen sich die beiden Kontrahenten und Grossräte zu einem Rundgang durch die Basler Innenstadt. Bei den Gesprächen mit dem Verkaufspersonal trafen sie kaum jemanden, der oder die einer Flexibilisierung positiv gegenüber steht. Neue Argumente waren indes keine zu hören.
Eines zeigt die Situation aber klar: Verschärft sich eine ökonomische Krise, dann werden auch die ideologischen Grabenkämpfe heftiger und die Betroffenen lauter. Gut möglich, dass das Ergebnis ganz anders aussähe, würde Joël Thüring seinen Kontrahenten zu einem Gespräch mit den Ladenbesitzern einladen.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)