Ende Juni kündigten die Gesundheitsdirektoren beider Basel an, sie wollen prüfen, ob das Unispital und das Kantonsspital in einer Spitalgruppe zusammengelegt werden könnten. Das sanierungsbedürftige Bruderholzspital soll dabei abgerissen und an seiner Stelle am gleichen Ort eine Tagesklinik gebaut werden. Wie später bekannt wurde, wird zudem die Geburtenabteilung des Bruderholzspitals ins Bethesdaspital in Basel verlagert.
Damit hätten sich die Rahmenbedingungen geändert, befand CVP-Landrat Marc Scherrer, der das Postulat eingereichte. Die Regierung solle daher gleich auch prüfen, ob das Bruderholzspital privatisiert werden soll, dies sowohl als Alternative zur Spitalgruppe oder innerhalb derselben.
Gesundheitsdirektor Thomas Weber verwies darauf, dass die Spitäler bis Ende des dritten Quartals 2016 Vorschläge zur Bildung der Spitalgruppe erarbeiten. Sollten sich die gesetzten Ziele als nicht erreichbar herausstellen, würden Alternativen geprüft, so auch eine Privatisierung. Jetzt zuerst alle Varianten zu prüfen, brauche jedoch zu viel Zeit.
Meinungen geteilt
Im Rat waren die Meinungen geteilt. Die SP fand, man könne eine Privatisierung prüfen, wenn man auch eine Rückkehr des KSB in die Verwaltung prüfe. Auf der anderen Seite zeigten sich auch bürgerliche Sprecher bereit, den Fächer der zu prüfenden Varianten zu öffnen. Der Postulant wollte sein Postulat aber nicht ändern.
Schliesslich überwies der Rat das Postulat mit 46 zu 34 Stimmen an die Regierung. Die Regierung muss jetzt eine allfällige Privatisierung des Bruderholzspitals prüfen.