Tausende Menschen flohen Ende 2015 über die Balkanroute nach Westeuropa. Auch in der Schweiz stieg die Zahl der Asylsuchenden. Die Migrationsbehörden reagierten – auch im Baselbiet. Der Kanton erhöhte die sogenannte Asylquote: Die Gemeinden müssen seit April zehn Asylsuchende pro 1000 Einwohner aufnehmen, früher waren es acht.
Verlust für die Gemeinden
Nun aber zeigt sich: Die Asylsuchenden bleiben aus. Wie die Zeitung «bz basel» berichtet, bleiben die Gemeinden auf den Betten, welche sie extra bereitgestellt haben, sitzen. «Das ist nicht schön, wir zahlen schliesslich Miete», so Hanspeter Hänni, Gemeindepräsident von Grellingen. «Wir hoffen, dass die Asylsuchenden noch kommen.»
Auch der Baselbieter Asylkoordinator Rolf Rossi bedauert die Situation. Es sei schwierig zu planen, wie viele Flüchtlinge effektiv kommen. «Wir versuchen schnelle Zuweisungen vorzunehmen und so den finanziellen Schaden der Gemeinden zu verringern.»
Flüchtlingsströme sind unsicher
Die Quote wieder zu senken ist momentan kein Thema, sagt Rossi. Die Flüchtlingsströme bleiben unsicher. «Im Tessin gibt es mehr illegale Grenzübertritte und in der Türkei weiss man auch noch nicht wie es weitergeht.» Die Gemeinden müssten mehr zusammenarbeiten, findet Rolf Rossi. «Das ist das Modell der Zukunft». Zum Beispiel Reinach arbeitet schon mit Arlesheim und Binningen auf diese Art zusammen. Die meisten Gemeinden bevorzugen es aber, das Asylwesen ganz auszulagern an eine Sozialfirma, die dann die finanziellen Risiken trägt.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)