Bereits zum fünften Mal bringt das Ensemble um Dani Muri in diesen Tagen das Rahmdäfeli auf die Bühne im Kulturhaus Palazzo. Dabei erfinden die Macher die Kunstgattung Vorfasnachtsveranstaltung nicht neu. Im Programm finden sich politische Rahmenstücke, Schnitzelbänke, Fasnachtsgeschichten und musikalische Darbietungen.
Im Reigen der etablierten Veranstaltungen wäre das Rahmdäfeli wohl am ehesten zwischen Pfyfferli und Charivari anzusiedeln. Viel Gesang wechselt sich ab mit musikalischen Darbietungen auf hohem Niveau. Gesellschaftlich und politisch bezieht das Rahmdäfeli ebenfalls Stellung.
Gründung der Partei Nüt Nie Nit und NEI Partei «NNNN»
Es stellt sich gegen die Haltung des ewigen Miesepeters, dem nichts Recht ist und wirbt für Toleranz. Im Rahmenstück «NNNN» gründet das Ensemble eine neue Partei, die um die Schweiz eine Mauer hochzieht. Steht die Mauer dann, stellt das Gründungskollektiv konsterniert fest: «Jetzt können wir ja gar nicht mehr hinaus.»
Es gibt aber auch klare Unterschiede zu den Basler Veranstaltungen. Spott gegenüber den übermächtigen Zürchern, den Deutschen oder gar den so eng verbundenen Städtern, diese Art Spott findet nicht statt. Dafür bekommen lokale Grössen wie die ehemalige Landratspräsidentin Daniela Gaugler ihr Fett ab.
Fusionsinitiative beliebtes Thema
Nicht erstaunlich ist die andere Einschätzung der Fusionsinitiative. Während in der Stadt die Befürworter den Ton angaben, kommt das Thema im Rahmdäfeli immer wieder aus Sicht der «Separatisten» auf die Bühne. Zum Beispiel dann, wenn die Rahmdäfelicrew auf einem Spätsommerbummel im Auto Car die vier Wähler vom Tschoppenhof ausfindig machen möchte, die für die Abstimmung votierten und der Gemeinde die hundertprozentige Ablehnung der Initiative verwehrten.
Das Rahmdäfeli begeistert auch im Jubiläumsjahr seine Anhänger. Dass es in der öffentlichen Wahrnehmung im Schatten der grossen Veranstaltungen der Stadt Basel steht, das scheint die Macher aus Liestal nicht zu beschäftigen. 15 Aufführungen sind angesetzt, alle waren schon vor der Premiere ausverkauft, das Publikum reagiert begeistert.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)